Sufismus oder Sufitum ist eine Sammelbezeichnung für Strömungen im Islam, die asketische Tendenzen und eine spirituelle Orientierung aufweisen, die oft mit dem Wort Mystik bezeichnet wird.

Einen Anhänger des Sufismus nennt man Sufist, einen Ausübenden Sufi oder Derwisch. Zu Kernelementen der unterschiedlichen praktischen und theoretischen Lehren zählen vielfach eine Einheit alles Existierenden, ein „innerer Sinn“ des Korans, eine individuelle Nähe oder Unmittelbarkeit zu Gott sowie dementsprechende vorbildhafte Koranverse und normative überlieferte Aussprüche und biographische Berichte über Mohammed.

Bis zum 9. Jahrhundert waren die Sufis eine asketische Randgruppe im heutigen Irak. Ab dem 10. Jahrhundert wurden systematische Handbücher zum spirituellen Weg des Sufi ausgearbeitet, welche die Nähe zum orthodoxen Sunnitentum betonen. Für die systematische Ausformulierung von Theologie und Epistemologie wurden Philosophen und Theologen wie al-Ghazālī, Suhrawardi und Ibn Arabi prägend. Im 12. Jahrhundert bildeten sich Sufi-Orden aus, die auch religionspolitische Funktionen tragen, darunter Organisation der Volksfrömmigkeit und Mission. Der Sufismus war in der Geschichte einer der wichtigsten Faktoren bei der Gewinnung von Nicht-Muslimen für den Islam.

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