Mittani (auch Mitanni, Mittanni oder Ḫanilgabat) war ein Staat in Nordsyrien. Im 15. und frühen 14. Jhdt. v. Chr. reichte er von der Grenze Nordmesopotamiens bis in den Norden Syriens. Von der Mitte des 14. Jhdts. v. Chr. bis zu seinem Ende in der Mitte des 13. Jhdts. v. Chr. umfasste er das Gebiet der Quellflüsse des Habūr.

Da die Hauptstädte bisher nicht ausgegraben werden konnten, stützt sich das Wissen über Mittani vor allem auf ägyptische, assyrische und hethitische Quellen. Aus mittanischem Gebiet selbst liefern die Palast- und Privatarchive aus Nuzi im Königreich Arrapḫa, Nagar und Alalach die wichtigsten Textfunde; weitere Texte fanden sich in Qatna. An einer seit 2010 bekannten Fundstelle, die vermutlich im Gebiet der aus einer schriftlichen Quelle bekannten Stadt Zachiku liegt, konnte durch den niedrigen Wasserstand des Mosul-Stausees seit Herbst 2018 bei Rettungsgrabungen in Kemune, südwestlich der Provinzhauptstadt Dohuk, ein Palast aus der Mittanizeit am Ostufer des Tigris in der autonomen Region Kurdistan nachgewiesen werden, der vor allem durch die Entdeckung von Wandmalereien oder farbigem Putz von großer Bedeutung für die Forschung ist. 1925 wurde im Nordirak ein erster Mittani-Palast in der antiken Stadt Nuzi entdeckt. Ein zweiter Palast wurde in der südlichen Türkei in den Rudimenten der bronzezeitlichen Stadt Alalach gefunden. Im Nordosten von Syrien legten britische Forscher zwischen 1985 und 1987 einen weiteren Palast frei.

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