Als Ainu bzw. Aynu, seltener Aino, werden die Ureinwohner des nördlichen Japans und Teilen Russlands (Sachalin, Kurilen) bezeichnet. Genetische und anthropologische Untersuchungen legen nahe, sie als direkte Nachfahren der prähistorischen Jōmon-Kultur und des Jōmon-Volks zu betrachten, deren Angehörige in einer Kernzeit von 14.000 bis 300 v. Chr. in ganz Japan lebten.

Heute nennen sich die indigenen Ainu selbst Ainu oder Utari. Ainu bedeutet „Mensch“ und Utari „Kamerad“ in der Ainu-Sprache. Sie lebten noch bis in die jüngere Vergangenheit als traditionelle Jäger und Sammler.

Historisches Siedlungsgebiet der Ainu ist Hokkaidō (alter Name: Ezo), Süd-Sachalin, die Kurilen-Inseln und das Gebiet der heutigen Präfektur Aomori.

Umstritten ist, ob Ainu auch auf Kamtschatka, an der Amur-Mündung und weiteren Gebieten auf Honshū siedelten. Historischen Dokumenten zufolge waren sie bis zur frühen Neuzeit auch noch im nördlichsten Gebiet von Honshū – der heutigen Aomori-Präfektur – ansässig. Ortsnamen in den Präfekturen von Aomori, Akita und Iwate zeigen, dass die Sprache früher dort verbreitet war. Am häufigsten sind Namen, die auf -nai (nai) und -betsu (pet) enden – Ainuwörter für “Fluss”.

Heute leben offiziell zwischen 25.000 bis 200.000 Menschen in Japan, die sich als Ainu bezeichnen. Im Juni 2008 beschloss das japanische Parlament eine Resolution, in der die Ainu erstmals als kulturell eigenständiges indigenes Volk anerkannt wurden.

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