Die Wostok-Station ist eine am 16. Dezember 1957 eröffnete früher sowjetische, heute russische Forschungsstation im Wilkesland in der Ostantarktis. Dort wurde unter anderem gemeinschaftlich mit Frankreich ein Eiskern aus dem Eispanzer der Antarktis gebohrt, der Aussagen über die Klimabedingungen in den letzten 420.000 Jahren lieferte.

Bei der Wostok-Station werden extrem niedrige Temperaturen erreicht. Am 21. Juli 1983 – zu Zeiten der antarktischen Polarnacht – wurde mit −89,2 °C die bisher (Stand November 2018) tiefste meteorologisch bestimmte Lufttemperatur der Erde gemessen, weshalb die Station auch als „Kältepol der Erde“ bezeichnet wird.

Die dünne Luft in der großen Höhe scheint die winterliche Auskühlung zu begünstigen. Am 23. Juli 2004 wurde nordwestlich der Forschungsstation durch Satellitenmessungen eine Oberflächentemperatur von −98,6 °C registriert. Die Daten wurden mittels des Infrarotspektrometers MODIS an Bord des Satelliten Terra direkt auf der Eisoberfläche gemessen und sind von daher mit den an der Forschungsstation gemessenen Lufttemperaturen in der international üblichen Messhöhe von zwei Metern nicht direkt vergleichbar.

Deshalb wurden diese Messwerte von der zuständigen Weltorganisation für Meteorologie (WMO) nicht als Kälterekord anerkannt.

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