Roger Willemsen (* 15. August 1955 in Bonn; † 7. Februar 2016 in Wentorf bei Hamburg) war ein deutscher Publizist, Fernsehmoderator und Filmproduzent. Er zählte zu Deutschlands bekanntesten und beliebtesten Intellektuellen. Willemsen wurde mit den Massenmedien Fernsehen und Feuilleton bekannt, obgleich er immer ein ambivalentes Verhältnis dazu hatte.

Ein besonderes Interesse fanden seine Reisebücher und Gespräche, denen vielfach Intelligenz, Bildung, Empathie und Leidenschaft bescheinigt wurden. Nach seinem weitgehenden Rückzug vom Fernsehen ab Oktober 2001 wurden Lesereisen zum Medium seiner Wahl, später zunehmend auch Musik aus allen Kulturen.

Seinen Enthusiasmus und die Intensität, die er in der Begegnung mit Menschen pflegte, verband er beim Schreiben mit Genauigkeit. In den Reisegeschichten Die Enden der Welt (2010) schrieb er daher von seinem „Rausch der Genauigkeit“, andere von „überwältigender Beschreibungsintensität“ seiner Prosa. In seiner Literatur beschränkte er sich auf die kleine Form, wie etwa die Kurzgeschichte, das Essay, Aphorismus und die Rede, doch wollte er zeitlebens den einen, „großen“ Roman noch schreiben.

Das intensive Streben nach der Wahrhaftigkeit und Genauigkeit beschränkte sich nicht nur auf seine Literatur, sondern war auch in seinen Interviews und Gesprächen präsent. Zuschauer und Journalisten sind der Meinung, dass es ihm gelang, in seinen Interviews Wahrheit und Respekt zugleich in einem hohen Maße zu vereinen.

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