Womit können Pistolenkrebse schießen?
Der Pistolenkrebs (Alpheidae) gehört zu den wenigen Tieren, die physikalische Extreme erzeugen können. Mit seiner stark vergrößerten Schere erzeugt er durch ein schnelles Zuschlagen eine Kavitation – eine Dampfblase, die im Wasser entsteht und beim Kollaps eine Schockwelle mit einem Schalldruck von bis zu 210 Dezibel (lauter als ein Düsenjet in 100m Entfernung) freisetzt.
Dieser Vorgang erzeugt nicht nur einen extrem lauten Knall, sondern auch kurzzeitig Temperaturen von über 4000 °C – vergleichbar mit der Sonnenoberfläche. Zusätzlich kann ein kurzer Lichtblitz entstehen, ein Effekt, der als Sonolumineszenz bekannt ist.
Der Krebs nutzt diese Druckwelle, um Beutetiere zu betäuben oder zu töten, ohne sie direkt zu berühren. Die Druckwelle ist so stark, dass sie auch Schalen von anderen Meerestieren zerbrechen kann. Trotz seiner geringen Größe zählt der Pistolenkrebs damit zu den effizientesten Jägern im Tierreich.
Pistolenkrebse sind sehr territorial und nutzen ihre Schere auch, um Gegner zu vertreiben.
Wenn ein Pistolenkrebs seine große Schere verliert, kann ihm eine neue wachsen – allerdings dauert das einige Zeit.
Mehr Infos:
www.science.org
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