Die Faschoda-Krise fand 1898 zwischen Großbritannien und Frankreich statt. Sie stellte den Höhepunkt der imperialistischen Rivalität beider Mächte während des Wettlaufs um Afrika dar. Für die III. Französische Republik war die Faschoda-Krise neben dem Panamaskandal und der Dreyfus-Affäre die dritte große Krise innerhalb von zehn Jahren.

Großbritannien hatte sich zum Ziel gesetzt, einen Nord-Süd-Gürtel von Kolonien in Afrika, vom Kap der Guten Hoffnung bis Kairo (Kap-Kairo-Plan), zu errichten. Frankreich wollte dagegen einen Ost-West-Gürtel von Dakar bis Dschibuti. Die Ansprüche beider Staaten kollidierten schließlich in dem kleinen sudanesischen Ort Faschoda (seit 1905 Kodok) am Weißen Nil. Dort hatten die Ägypter 1820, zur Zeit Muhammad Ali Paschas, ein kleines Fort errichtet, das aber seit Jahren verlassen und verfallen war.

Im Sudanvertrag vom 21. März 1899 steckten beide Länder ihre jeweiligen Interessengebiete ab. Die friedliche Lösung der Faschoda-Frage gilt als wichtige Voraussetzung für die im April 1904 geschlossene Entente cordiale. Der Sudanvertrag und die dadurch entstandenen Ängste in Deutschland waren Auslöser für die Erste Marokkokrise von März 1905 bis April 1906.

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