Der "Rütlischwur" ist ein Element einer Geschichtserzählung des ausgehenden 15. Jhdts., die während der Frühmoderne als Gründungslegende der Alten Eidgenossenschaft eine wichtige Rolle spielte und seit dem 19. Jhdt. als Nationalmythos der modernen Schweiz ausgebaut wurde.

Gemäss Befreiungstradition war das "Rütli", eine Wiese oberhalb des Vierwaldstättersees, der geheime Treffpunkt der Verschwörer aus den Ländern Uri, Schwyz und Unterwalden die schliesslich, nach der Ermordung des Vogtes Gessler durch Tell, einen bewaffneten Aufstand gegen die tyrannischen Vögte der Habsburger ausführten. Der Eid zu gegenseitigem Beistand gilt als Begründung der "Alten Eidgenossenschaft".

Aegidius Tschudi in seinem Chronicon Helveticum datiert diese Ereignisse auf den Herbst des Jahres 1307.

Der Begriff "Rütlischwur" entsteht um 1850 zusammen mit dieser eigentlich verkürzenden ikonographischen Konvention; laut Befreiungstradition war das "Rütli" der nächtliche Treffpunkt der bereits Verschworenen und nicht Ort des Schwurs selbst.

Am Ende des 19. Jhdts. erschienen auch Darstellungen der drei Eidgenossen auch im Kontext der Arbeiterbewegung, als Symbol einer klassenlosen Gesellschaft von Bauern und Arbeitern. Auf einer 1. Mai Postkarte aus dem Jahr 1908 wurde einer der drei Eidgenossen als Hinweis auf die damalige Frauenbewegung weiblich dargestellt.

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