Ein Strebebogen ist ein charakteristisches Element des Strebewerkes einer gotischen Basilika, wobei als Strebebogen die brückenartigen, ansteigenden Verstrebungen zwischen der Wand von Mittelschiff oder Chor und den Strebepfeilern bezeichnet werden.

Lange Zeit galten die Strebebögen der Kathedrale Notre-Dame in Paris als die ältesten ihrer Art, doch sind in jüngerer Zeit wegen unklarer Datierungen auch andere Bauten (z. B. die Kathedralen von Chartres und Bourges oder die Abteikirche St-Germain-des Près in Paris) mit ins Spiel gebracht worden. Jedenfalls scheinen die ersten gotischen Strebebögen der Zeit um 1160–1180 anzugehören.

Strebebögen fungieren als Stützbögen zwischen den Strebepfeilern und einem statisch wichtigen Gebäudeteil, wie beispielsweise der Stelle der Außenmauer, an der im Inneren die Gurtbögen des Kreuzrippengewölbes aufliegen. Ihre Funktion besteht darin, die Schubkräfte des Gewölbes aufzunehmen und auf die Strebepfeiler abzuleiten (siehe: Lastverteilung des Gewölbes). Über die Strebepfeiler werden die statischen Kräfte dann zum Boden hin abgeleitet. Strebebögen, durch welche diese Kraftableitung möglich wird, entlasten die Wände des Gebäudes, weshalb gotische Basiliken mit großen Fenstern versehen werden konnten. Sehr oft wurden Strebebögen auch zur Regenwasserableitung genutzt; in solchen Fällen enden sie letztlich in Wasserspeiern.

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