Unter Garbologie oder Garbology versteht man die Wissenschaft vom Müll bzw. das archäologische Studium von Müll.

Die Wissenschaft wurde in den 1970er Jahren in der Wüstenstadt Tucson in Arizona von Professor William L. Rathje entwickelt. Man geht davon aus, dass die Materialkultur einer gegenwärtigen Population in gleicher Form von Archäologen untersucht werden kann wie die Überbleibsel von Kulturen, die vor mehreren tausend Jahren gelebt haben.

In der Garbologie wird jedes Stück Müll wertvoll, da es viel über Essensgewohnheiten und Müllentsorgung der Population aussagt. Die Funde bringen ganz andere Ergebnisse als Befragungen: So wurde beispielsweise in einer Langzeitstudie herausgefunden, dass die Befragten doppelt so viele Chips, Speck und Süßigkeiten konsumierten wie sie zugaben. Während Obst und Gemüse oft unverbraucht im Müll landeten, passierte dies bei Fast Food praktisch nie.

Ein Abfallprojekt an der Universität von Gent in Belgien bewies, wann die Bürger von Brikett und Kohlen auf andere Heizmaterialien umgestiegen waren. Fand man in älteren Schichten die Überreste aus den Kohleöfen, so fehlten sie in den Schichten ab den 1960er-Jahren. Gleichzeitig stieg der Anteil von Plastikmüll rapide an.

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