Marie Tussaud (* Dezember 1761 - nach unterschiedlichen Quellen am 1., 7. oder 12. Dezember) in Straßburg als (Anna) Maria Grosholtz; † 16. April 1850 in London) war eine französische Wachsbildnerin und die Gründerin des nach ihr benannten Museums Madame Tussauds in London.

Ihr Vater Joseph Grosholtz war Soldat und fiel im Siebenjährigen Krieg zwei Monate vor Maries Geburt. Ihre Mutter Anne-Marie Walder war Hausmädchen in Bern bei Philippe Curtius (1741–1794) und nahm Marie mit nach Bern. Curtius war Arzt und mit der Kunst der Ceroplastik vertraut. Er modellierte für den Anschauungsunterricht menschliche Organe aus Wachs und schuf auch erotische Miniaturen, die sich gut verkauften. Später porträtierte er bekannte Zeitgenossen. Marie nannte Curtius Onkel.

1765 machte Curtius Bekanntschaft mit Louis François de Bourbon-Conti, einem Cousin Ludwigs XV. Dort verfeinerte Curtius seine Technik und begann mit dem Aufbau eines Wachsfigurenkabinetts. 1767 ließ er Marie und ihre Mutter nachkommen. 1794 starb Curtius und Marie erbte seine Wachsfigurensammlung. Im Jahre 1795 heiratete Marie Grosholtz den Ingenieur François Tussaud.

1835 eröffnete sie in der Baker Street von London ein eigenes Museum. Mit 81 Jahren schuf sie ihr Abbild als letzte selbst hergestellte Figur des Kabinetts. Danach übergab sie das Museum ihren Söhnen.

Marie Tussaud starb am 16. April 1850 mit 88 Jahren. 1884 wurde das Museum in die Marylebone Road verlegt.

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