Warum wurde Karl Schranz von den Olympischen Winterspielen 1972 ausgeschlossen?
Der österreichische Skirennläufer Karl Schranz, der 1969 und 1970 den Gesamtweltcup gewonnen hatte, wollte bei den Olympischen Spielen 1972 in Sapporo seine erste olympische Goldmedaille gewinnen, nachdem er vier Jahre zuvor in Innsbruck "nur" Silber im Riesentorlauf geholt hatte.
Im Sommer 1971 absolvierte er in Neumarkt (Stmk) mit seinem Prominententeam ein Benefiz-Fußballspiel, bei dem er ein Leibchen mit der Aufschrift „Aroma Kaffee“ trug (siehe Bild). Dies nahm der damalige FIS-Präsident Avery Brundage zum Anlass, ihn eines Verstoßes gegen das im März 1971 verschärfte Webeverbot für Athleten zu bezichtigen.
Am 31. Januar 1972 beschloss das IOC mit 28:14 Stimmen den Ausschluss von Schranz von Olympia 1972. Dieser wurde anschließend in Wien wie ein Volksheld empfangen.
Avery Brundage war im Übrigen auch IOC-interner Anführer der sog "Anti-Boykott"-Kampagne im Hinblick auf die umstrittenen Olympischen Spiele 1936 in Berlin. Er schrieb zur Austragung der Olympischen Spiele in Nazi-Deutschland damals: "Die Tatsache, dass die Juden gegen uns sind, wird das Interesse Tausender Leute wecken, die zuvor nie beteiligt waren, wenn sie richtig angegangen werden."
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