Die Bezeichnung Banause wurde von der im antiken Griechenland üblichen Bezeichnung βάναυσος bánausos abgeleitet, was ursprünglich „der am Ofen Arbeitende“ bedeutete (von altgriechisch βαῦνος baúnos „Ofen“), später im weiteren Sinne „(Kunst-)Handwerker“, schließlich „gewöhnlich, gemein, vulgär“. Damit wurden von Teilen der aristokratischen Oberschicht alle diejenigen abwertend benannt, die nicht „frei geboren“ waren und ihren Lebensunterhalt durch körperliche Arbeit verdienen mussten. Dazu gehörten neben den Handwerkern auch jene Künstler, welche die „praktischen Künste“ ausübten. Der Zugang zu den „freien Künsten“ blieb diesen Schichten verwehrt. In der aristokratischen Oberschicht der antiken Gesellschaft waren nur jene Tätigkeiten gesellschaftlich akzeptiert, die nicht von Erwerbsabsichten geprägt waren.

Neben Handwerk und praktischen Künsten wurden auch Handel und Landarbeit als banausisch angesehen. Die geringschätzende Einstellung zur Lohnarbeit fand Einzug in die griechische Philosophie und Literatur. Für Aristoteles waren solche Tätigkeiten das Gegenteil von Bildung. Daher verbot er schwere körperliche Arbeit als Teil der Erziehung. Die Unwürdigkeit der Lohnarbeit wurde auch als Grundlage dafür angesehen, der nicht-aristokratischen Bevölkerung den Zugang zu politischen Tätigkeiten zu verwehren. So heißt es bei Euripides: „Ein armer landbebauender Mann, auch wenn er nicht unterrichtet ist, kann doch wegen seiner Arbeit den Blick nicht auf das Gemeinwesen richten.“

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