Mouche (Plural mouches; französisch für die Fliege) ist die Bezeichnung für ein kleines, schwarzes Schönheitspflaster. Mouches wurden im 17. und 18. Jhdt. von vielen Damen und einigen Herren getragen – überall dort, wo französische Mode und Lebensart den Ton angaben.

Die Pflästerchen bestanden aus gummiertem Taft, Samt oder Seide, gelegentlich auch aus feinem, weichen Leder, seltener aus Papier. Die Anbringung von Mouches war normalerweise Teil der ausführlichen Morgentoilette.

Auf einer anderen Ebene entwickelten sich die kleinen Pflaster zu Überbringern bestimmter Botschaften. Als Chiffren in einem galanten Spiel unter Angehörigen der „besseren Gesellschaft“ teilten sie dem Eingeweihten etwas über die Eigenschaften ihrer Trägerin mit, je nachdem, wo im Gesicht, auf Hals oder Busen sie platziert waren.

In einem französischen Lexikon des 19. Jhdts. werden neun verschiedene Eigenschaften genannt, die mit den Mouches signalisiert werden konnten. Danach trugen Schönheitspflästerchen:

- die leidenschaftliche Frau (la passionnée) – im Augenwinkel;

- die würdevolle Frau (la majestueuse) – auf der Stirn;

- die Frau, die nichts gegen Liebesabenteuer hat (la galante) – auf der Wange;

- die Frau, die gerne küsst (la baiseuse) – im Mundwinkel;

u. s. w.

Andere Quellen lassen einige dieser Varianten aus und benennen dafür weitere Bedeutungen, zum Beispiel: die Unwiderstehliche (l’assassine) – Pflaster in Augennähe, die Enthüllende (la révéleuse) – Pflaster auf dem Busen.

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