Das Apokoinu (aus griechisch ἀπὸ κοινοῦ apo koinou ‚vom Gemeinsamen‘) ist ein rhetorisches Stilmittel der Worteinsparung ähnlich der Ellipse, der Syllepse und dem Zeugma. Es ist eine Form der Brachylogie. Bei dieser syntaktischen Konstruktion wird ein Teil (Wort oder Satzteil) eines Satzes zugleich auf zwei andere Teile bezogen. Das heißt, der gemeinsame Teil der Konstruktion – das Koinon – ist den beiden Teilkonstruktionen gleichermaßen zu eigen. Für gewöhnlich steht das Koinon in einer Mittelstellung und bezieht sich auf den vorlaufenden und auf den nachfolgenden Text.

Im folgenden Beispiel aus Friedrich Schillers Wilhelm Tell (3. Akt, 1. Szene, „Walthers Lied“, 3. Strophe) wird das Koinon „Das ist seine Beute“ nur einmal realisiert, bezieht sich aber auf die Teilsätze der beiden umschließenden Verse gleichermaßen:

Ihm gehört das Weite,

Was sein Pfeil erreicht,

Das ist seine Beute,

Was da kreucht und fleugt.

Zur Erläuterung die beiden Aussagen herausgezogen:

Was sein Pfeil erreicht, das ist seine Beute.

Das ist seine Beute, was da kreucht und fleugt.

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