Was ist der "Spanische Stiefel"?
Der Spanische Stiefel (auch Schraubstiefel oder Beinschraube genannt) ist ein spätmittelalterlich-frühneuzeitliches Folterinstrument. Es wurde bei der peinlichen Befragung eingesetzt, um Geständnisse zu erpressen und gehörte zu den gebräuchlichen Mitteln der sogenannten "Wahrheitsfindung". Das Instrument wurde zuerst in Spanien angewendet, fand aber ab dem 16. Jahrhundert bis Mitte des 18. Jahrhunderts in fast ganz Europa Verwendung. Der erste Staat, der dieses Folterinstrument abschaffte, war Preußen.
Der Spanische Stiefel bestand meist aus zwei Eisenplatten oder mit Eisenschienen beschlagenen Holzklötzen, die rechts und links am Unterschenkel angelegt und durch seitliche Gewindestäbe zusammengepresst wurden. Die besondere Schmerzhaftigkeit des Spanischen Stiefels beruht vor allem auf der oberflächennahen Lage des Schienbeins, der Schmerzempfindlichkeit der Knochenhaut und den am Unterschenkel gering ausgeprägten Weichteil-Schichten. Die Anwendung des Spanischen Stiefels führte zu schweren Quetschungen, Blutungen und Knochenbrüchen und konnte bleibende Schäden verursachen.
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