Was ist eine apotropäische Handlung?
Apotropäisch nennt man Handlungen, die Dämonen austreiben oder Unheil abwenden sollen. Es handelt sich um Maßnahmen im Rahmen eines Abwehrzaubers, mit denen schädigender Zauber ferngehalten oder unwirksam gemacht werden soll.
Zur Abwehr wurde eine Vielzahl apotropäischer Handlungen und Zeichen entwickelt, etwa das Kreuzzeichen oder das Medusenhaupt.
Einst glaubte man zum Beispiel, dass es gegen ein Überbein helfe, jeden Morgen, bevor man frühstückt, mit einer frischen Haselnussrute über dieses zu streichen und es danach mit Speichel einzureiben. Die Funktion eines apotropäischen Gegenstands ergibt sich manchmal aus seiner Beschaffenheit. So ist ein Stein mit einem natürlichen Loch, der Geistern den Zutritt zum Viehstall verwehren soll, aufgrund seiner Form ein abnormes Objekt und damit zu magischem Gebrauch prädestiniert.
Der Abwehrzauber wird zu einem großen Teil außerhalb religiöser Zusammenhänge praktiziert, etwa beim Tragen von Amuletten, bestimmten Tätowierungen und Kleidungsstücken.
Der ursprünglich vorchristliche Brauch, die Geister des alten Jahres in der Neujahrsnacht (Silvester) mit einem Lärmzauber, also durch Krach und Feuer, zu vertreiben, gehört auch hierher. Dies bildet ebenso den Hintergrund der Fastnacht, bei der mancherorts mit einer Teufelsgeige oder einer Ratsche Krach gemacht wird. Generell wurzeln viele im Mittelalter entstandene volkstümliche Vorstellungen in apotropäischen Handlungen.
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