Eskapismus, auch Realitätsflucht, Wirklichkeitsflucht oder Weltflucht, bezeichnet die Flucht aus oder vor der realen Welt und das Meiden derselben mit ihren Anforderungen zugunsten einer Scheinwirklichkeit, d. h. imaginären oder möglichen besseren Wirklichkeit.

Der Begriff wird in der Psychologie sowie der Bildungssprache meist negativ verwendet. Eskapismus wird als eine Fluchthaltung oder Ausbruchshaltung, als bewusste oder unbewusste Verweigerung gesellschaftlicher Zielsetzungen und Handlungsvorstellungen verstanden.

Der Begriff Eskapismus entwickelte sich im Deutschen aus dem Wort Eskapade – das zunächst in der Reitkunst für einen falschen Sprung eines temperamentvollen Pferdes stand, später unter anderem übertragen für einen „Seitensprung“, einen Streich oder ein Abenteuer – seit Mitte des 20. Jahrhunderts gleichbedeutend mit dem englischen escapism zunächst als Terminus der Psychologie, später der Bildungssprache für einen Hang zur Flucht aus der Wirklichkeit, Zerstreuungs- und Vergnügungssucht sowie eine neurotische Abwehr von unerfreulichen Aspekten und Anforderungen der Realität.

Es entstammt dem Lehnwort echappieren, französisch échapper, zu einem vulgärlateinischen Verb mit der Bedeutung „sich davonmachen“, eigentlich: „die Ordensmütze wegwerfen“ (spätlateinisch cappa), und wurde wie das englische escapism, zu to escape = entfliehen, über das Alt(-nord)französische etabliert.

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