Was versteht man unter dem Begriff "Schnodderdeutsch"?
Der Begriff ist eine Mischung aus den Wörtern schnodderig und Deutsch. Der Sprachstil gilt als eine Melange aus Jugendsprache und Kneipenjargon (jargonhafte, schnoddrige Redeweise).
Meist wurden den Schauspielern bei der Synchronisation ins Deutsche völlig neue Sätze in den Mund gelegt. Das führte dazu, dass die im Gegensatz zu den im Original gesprochenen Dialoge, in der Neusynchronisation eine komplett andere Bedeutung bekamen. So wurden ernste Szenen plötzlich lustig und erreichten dadurch sicher auch ein breiteres Publikum. Gerne wurden den Darstellern auch Sätze in den Mund gelegt, als die Kamera sie nicht mehr filmte.
In der allgemeinen Wahrnehmung gilt Rainer Brandt als der Erfinder dieses Stils. Der Berliner Dialogautor und Synchronsprecher war für einen großen Teil der Sprüche für die Bud Spencer und Terence Hill Filme der Ideengeber.
ABER auch andere Autoren, wie z.B. die Fernsehproduzenten, Synchronsprecher, Dialogregisseure und Dialogbuchautoren Karlheinz Brunnemann (1927-2013), Heinz Petruo (1918-2001), Arne Elsholtz (1944-2016) und Michael Richter prägte diesen Sprachstil maßgeblich.
Den größten Erfolg erzielte das Schnodderdeutsch 1972 durch die Fernsehserie Die 2. Zunächst war das ZDF von der Bearbeitung allerdings wenig begeistert und der zuständige Redakteur vermutete einen Scherz. Die Anfang der 1990er-Jahre von Brandt bearbeitete Serien "Ein Käfig voller Helden" und "M.A.S.H." waren einige der letzten Arbeiten in diesem Stil.
Mehr Infos:
www.spencer-hill.de
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