Was aussieht wie unzählige kleine Detonationen auf der Wasseroberfläche, zeigt in Wirklichkeit, wie kleine Wanzen auf den Ruf eines Anglers reagieren.

Als sich dieser in der Kaiser Wilderness in Kalifornien auf Fischfang begab, entdeckte er das ungewöhnliche Naturschauspiel. Wiederholt lässt er ein freundliches "Hey" über den See schallen und bringt die Insekten damit immer wieder zum hüpfen.

Bei den Tieren handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine Schar von Ruderwanzen. Die 'Micronectascholtzi' verfügt nicht nur über ein Gehörorgan, sie gilt auch als lautestes Tier der Welt – zumindest gemessen an ihrer Körpergröße.

In einem Experiment von französischen und schottischen Wissenschaftlern kamen die zirpenden Männchen auf gehörige 99,2 Dezibel.

Ruderwanzen haben den lautesten Penis der Welt.

Der Clou: Die Wanzen erzeugen das Geräusch, indem sie einen Teil ihrer Genitalien über ihr Hinterleib reiben. Dabei spiele sich alles auf einer Fläche von 50 µm (Mikrometern) ab, so die Biologen. Das macht es schwierig, das Phänomen genauer zu untersuchen. Während sich tatsächlich knapp 99% der Lautstärke unter der Wasseroberfläche verlieren, sind die Geräusche auch am Wasserrand noch für uns Menschen hörbar. Zumindest in der Paarungszeit – dem vermuteten Grund für den "Gesang".

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