Welche Behandlungsmethode verwendete der französische Mediziner François Broussais hauptsächlich?
François Joseph Victor Broussais (* 17. Dezember 1772 in St. Malo; † 17. November 1838 in Vitry-sur-Seine) war ein französischer Mediziner. Er vertrat die Pariser klinische Schule der Medizin.
Nach Broussais System der „Physiologischen Medizin“ beruhen sämtliche Krankheitsformen auf Entzündung, und die höheren Grade derselben erregen auf sympathischem Wege Irritationen anderer Organe; so entstehe das Fieber. Und den meisten fieberhaften Erkrankungen liege, Bichats Lehre von der Gastroentérite folgend, eine Gastroenteritis zugrunde. Zur Therapie dienten die Diät und vor allem der Blutentzug, der durch Aderlass und durch den Einsatz von Blutegeln in der Bauchregion praktiziert wurde.
Angeregt durch Broussais und seine Schüler erlangte die Behandlung mit Blutegeln in Frankreich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine besondere Verbreitung. Zwischen 1828 und 1832 wurden in Frankreich jährlich 15–16 Millionen Blutegel verbraucht, gegenüber 6–7 Millionen in England. Die Nachfrage nach Blutegeln konnte bald nicht mehr gedeckt werden und so wurden Vorrichtungen entwickelt, mit denen die Aktion der Blutegel nachgeahmt werden konnte.
Broussais Gegenspieler war der Diagnostiker und Systematiker René Laënnec (1781–1826). Die von Broussais bei Malaria empfohlene antiphlogistische Therapie wurde von dem in Ajaccio, Algier und Bona tätigen Militärarzt Maillot in den 1830er Jahren als wirkungslos erkannt und durch eine Chinin-Behandlung ersetzt.
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