Grasse ist eine französische Gemeinde im Département Alpes-Maritimes mit 48.708 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2020). Sie gilt als Welthauptstadt des Parfüms und erreichte als Handlungsort des Romans Das Parfum von Patrick Süskind weltweite Bekanntheit.

Im Mittelalter war Grasse eine Stadtrepublik mit alter Gewerbetradition, insbesondere das Gerberhandwerk war sehr verbreitet. 1580 kam der Alchimist und Apotheker Francesco Tombarelli nach Grasse und eröffnete ein Laboratorium zur Herstellung von Düften, womit Grasse zum Gründerzentrum der europäischen Parfümindustrie wurde. Als gegen 1600 die Mode aufkam, Handschuhe zu parfümieren, konzentrierte man sich auf die Destillation von Duftstoffen. Seit dem 17. Jh. haben sich die Parfümeure aus Grasse auf die Extraktion von Blütensaft spezialisiert, besonders für Orangenblüten und Jasmin. Aus dem Nebenerwerb wurde das Hauptgeschäft, und das ist bis heute so geblieben.

Die früher charakteristischen Blumenplantagen um Grasse sind heute rar geworden, da Blüten meist aus Billiganbauländern wie Marokko, Bulgarien, Indien oder der Türkei importiert werden. Die in der Parfümindustrie gewonnenen Duftstoffe werden außer für Parfüm für Kosmetik, Spülmittel, Waschpulver und für Lebensmittelgeschmacksstoffe verwendet. 2004 waren in Grasse ca. 4.000 Personen in der Parfümindustrie beschäftigt. Jährlich wurden 10.000 Tonnen Blüten verarbeitet. Ungefähr 30 Parfümfabriken in und um Grasse verschicken ihre Produkte danach in die ganze Welt.

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