Die Eule der Minerva oder auch Eule der Athene ist einerseits ein affirmatives Symbol von Klugheit und Weisheit und andererseits als Nachteule eine negative Metapher der älteren, philosophischen Erkenntnistheorie.

Die Eule – genau genommen der Steinkauz (Athene noctua) – war der griechischen Göttin Athene, der Göttin der Weisheit und der Stadtgöttin Athens, heilig.

Dort war dieser Greifvogel an den Hängen der Akropolis nicht selten, vor allem auf Gemmen und athenischen Münzen waren Abbildungen der Eule der Athene weit verbreitet. Der Komödiendichter Aristophanes prägte um 400 v. Chr. die Redensart Eulen nach Athen tragen für eine überflüssige, sinnlose Handlung.

In der römischen Mythologie wurde Minerva mit Athene gleichgesetzt und ihr eine Eule symbolisch beigestellt. Auch bei den Etruskern war die Eule ein Attribut der Menrva. Man nimmt überwiegend an, dass die Göttin Menrva etruskischen Ursprungs ist und später als Minerva von den Römern und anderen italischen Kulturen übernommen wurde.

In der Antike war der Symbolgehalt der Eule vielfältig: Als Tier der Minerva/Athene, einer Kopfgeburt im wörtlichen Sinne, stand sie für Weisheit und Klugheit, gleichzeitig war sie aber auch als Unglücks- und Todesvogel gefürchtet. Aristoteles nutzt sie in seiner Metaphysik als Vergleichsbild für Erkenntnisschwierigkeiten, da Nachteulen tags schlecht sähen. Diese Metaphorik findet sich auch bei Thomas von Aquin (Summa contra gentiles, quaestio 45).

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