Es ist November des Jahres 1888: in Arles, in der Provence gab es dieses Jahr einen besonders regnerischen Herbst, und so wurde die Weinlese bis zu diesem Zeitpunkt verzögert.

Vincent sah aus dem Fenster des kleinen “gelben Hauses”, das er seit einigen Monaten mit seinem Freund Paul Gauguin teilte. Aufgrund der langen Regenphase kann er nicht draußen malen, gerade er, der in seinen Gemälden nicht so gerne den flüchtigen Moment auf Leinwand einfängt, sondern seine Motive studiert und an der freien Luft arbeitet.

Schließlich formt sich in seinem Geist eine Idee: er beschließt zu Hause, aus dem Gedächtnis, eine Szene zu malen, die er wenige Tage zuvor während einer Regenpause gesehen hatte.

Und so entstand “Der rote Weinberg”, das einzige Gemälde, das Van Gogh zu Lebzeiten verkaufen konnte. Es wurde von Anna Boch, der Schwester eines Freundes und Kollegen, die ebenfalls Malerin war, erworben.

Der Weinberg erblüht im herbstlichen Rot als stünde er in Flammen und erinnert an das Rot des Weines. Der Tag neigt sich seinem Ende zu, doch die Weinlese ist in vollem Gange und die Frauen beugen sich über die Rebstöcke, die alle sehr niedrig sind, wie es in der Provence üblich ist. Rechts im Bild befindet sich die Straße. Sie ist noch nass von dem Regen, der erst kurz vorher aufgehört hat und erinnert an einen Fluss, der an den Weingarten grenzt.

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