Christian Reithmann (* 09.02.1818 in St. Jakob in Haus, Österreich; † 01.07.1909 in München) gilt als Erfinder des Viertaktmotors. Er entwickelte ihn drei Jahre vor Nicolaus Otto und gewann im Patentstreit, überließ ihm aber die Erfindung gegen eine großzügige Abfindung.

1872 zeigte Reithmann den Flugkolbenmotor im Polytechnischen Verein München dem Fachpublikum. Carl von Linde schrieb über Reithmann im „Bayerischen Industrie- und Gewerbeblatt“. Reithmann arbeitete mit unveränderlicher Luftmenge zwischen zwei Kolben, die durch Explosion eines Gas-Luft-Gemisches verdichtet wurde und Spannkraft erhielt. Bei Ausdehnung entstand Arbeitsleistung. 1873 entfernte Reithmann einen Kolben, verzichtete auf das Luftkissen und verdichtete das Gas-Luft-Ge-misch direkt. So erzielte er eine bessere Wirkung: sein Motor arbeitete in vier Takten.

1876 wurde in Köln, in der Deutz AG der von Nicolaus Otto entwickelte atmosphärische Viertakt-Flugkolbenmotor gebaut, der durch ein Deutsches Reichspatent vom 9. Mai 1876 geschützt war. Das Patent wollten andere Motorbauer stürzen und suchten einen Vorerfinder. Sie fanden Reithmann und baten um eine eidesstattliche Erklärung, wann und in welcher Form er seinen Motor entwickelt habe. Dazu erschien 1883 in der Zeitschrift des „Vereins Deutscher Ingenieure“ ein Artikel von Zivilingenieur Wiegand, in dem er schrieb, Reithmann habe den Motor drei Jahre vor Otto gebaut.

Im Prozess wurde anerkannt, dass Reithmann 1873 den Viertaktmotor gebaut hat.

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