Euphorisch gleitet Johann Wolfgang Goethe an jenem eiskalten Wintertag 1774 über den Main. Jede seiner eleganten Bewegungen wird von den Damen am Rand der Eisfläche bewundert. Tatsächlich beherrscht der junge Dichter das Schlittschuhlaufen ganz vorzüglich, ist auch hier ein Meister seines Faches.

Auf der Eisbahn trifft sich zu Goethes Zeiten anfangs nur die vornehme Gesellschaft. Nicht nur in Frankfurt, auch in Weimar frönte der Dichterfürst seinem liebsten Hobby, brachte die Hofgesellschaft Anna Amalias dazu, sich regelmäßig an der zugefrorenen Ilm zum eleganten Schwung auf den Kufen zu treffen. Bald wird das Eislaufen zum Volkssport. „Alles gleitet unter einander, die Schüler und Meister, und das gewöhnliche Volk, das in der Mitte sich hält. Jeder zeigt hier, was er vermag; nicht Lob nicht Tadel, hielte diesen zurück, förderte jenem zum Ziel“, schreibt Goethe 1820 in seinem Gedicht „Die Eisbahn“.

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