Montauk ist eine Erzählung des Schweizer Schriftstellers MAX FRISCH. Sie erschien erstmals im September 1975 und nimmt in seinem Werk eine Sonderstellung ein. Zwar waren auch Frischs frühere Figuren oft autobiografisch geprägt, die Geschichten aber fiktiv. In Montauk dagegen heißt der Protagonist wie sein Autor, und er berichtet ein authentisches Erlebnis: ein Wochenende, das Frisch mit einer jungen Frau an der amerikanischen Ostküste verbrachte.

Die befristete Liebesaffäre nimmt Frisch zum Anlass für eine Rückschau auf die eigene Biografie. Er berichtet von Frauen, mit denen er verbunden war, und seinen gescheiterten Beziehungen. Weitere Reflexionen gelten dem Alter, der Nähe zum Tod sowie der wechselseitigen Beeinflussung von Leben und Werk. Auch die Entstehung des Textes Montauk selbst wird zum Thema der Erzählung: Als Gegenentwurf zum bisherigen Werk beschreibt Frisch seinen Entschluss, das Wochenende zu dokumentieren, ohne dem direkten Erleben etwas hinzuzufügen.

Bei seinem Erscheinen löste Montauk sehr unterschiedliche Reaktionen aus. Die ehemaligen Partnerinnen Frischs sahen sich durch die offenen Schilderungen ihrer Vergangenheit kompromittiert. Manche Leser fühlten sich durch die Selbstentblößung Frischs peinlich berührt. Andere Kritiker feierten die Erzählung als das bedeutendste Werk des Autors und lobten die Leistung, das eigene Leben zu einem literarischen Kunstwerk zu verarbeiten.

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