"Die Venus von Urbino" ist ein um 1538 entstandenes Ölgemälde des italienischen Malers Tizian. Es stellt eine nackte junge Frau auf einem Bett in einem Innenraum dar. Üblicherweise gedeutet wird sie als die Göttin Venus, obwohl in dem Bild keins ihrer üblichen Attribute zu sehen ist. Heute wird das Bildnis in den Uffizien in Florenz ausgestellt.

Das Gemälde wurde von Guidobaldo II. della Rovere wahrscheinlich im Zusammenhang mit seiner Eheschließung mit Giulia Verano (1523–1547) im Jahr 1534 in Auftrag gegeben und 1538 fertiggestellt.

Das Bildnis der jungen Frau ist von der Kunstgeschichte kontrovers interpretiert worden. Eine Sichtweise möchte das Bildnis als Gleichnis auf die Ehe verstanden wissen; dafür spricht beispielsweise die sogenannte Ehetruhe im Hintergrund, die Teile der Aussteuer enthalten haben mag. Nach der Hochzeitsbild-Theorie sollte das Bild zur erotischen Erziehung seiner minderjährigen Braut Giulia Varano (geb. 1523, Heirat 1534) durch Guidobaldo II. dienen, die erst 1538/39 in das Alter kam, in dem die Ehe vollzogen werden konnte. Die Fürstin war auf die Rolle der Mutter vorzubereiten, welche die Dynastie zu sichern hatte. Andere Autoren sehen in der Venus von Urbino das Porträt einer Kurtisane, die sich dem Betrachter beinahe völlig preisgibt.

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