Wer war Bundeskanzler als die Berliner Mauer gefallen ist?
Am 9. November 1989 prallten zwei Ereignisse aufeinander, die beide für sich von historischer Bedeutung waren: Mittags war Bundeskanzler Helmut Kohl mit einer großen Delegation zu einem fünftägigen Besuch in Warschau eingetroffen.
Polen hatte als erstes Mitgliedsland des Warschauer Paktes freie Wahlen abgehalten. Mit dem Sieg der Solidarnosc-Bewegung war Tadeusz Mazowiecki zum ersten demokratischen Premierminister ernannt worden. Und die Sowjetunion hatte militärisch nicht eingegriffen, wie sie das noch unter Leonid Breschnew im August 1968 bei der Niederschlagung des "Prager Frühlings" getan hatte. Michail Gorbatschow hatte Wort gehalten: Bereits 1985 hatte er anlässlich der Trauerfeier zum Tod seines Vorgängers Konstantin Tschernenko seinen Verbündeten angekündigt, dass er sich nicht mehr in ihre inneren Angelegenheiten einmischen werde.
Gorbatschows Versprechen
Gorbatschow löste sein Versprechen auch gegenüber Ungarn ein, das 1989 ein Mehrparteiensystem zuließ, freie Wahlen ankündigte und in vier Schritten seine Grenzen öffnete und zehntausenden DDR-Bürgern die Flucht über Österreich in die Bundesrepublik Deutschland ermöglichte. Diese Erfahrungen von Polen und Ungarn vermittelten dem Bundeskanzler eine gewisse Sicherheit, dass sich die Sowjetunion auch nicht mehr in die innere Entwicklung der DDR einmischen werde.
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