Zheng Yisao (auch: Witwe Cheng, * 1775; † 1844) war eine chinesische Piratin, die Anfang des 19. Jh. im Südchinesischen Meer und an Südchinas Küste aktiv war.

Sie war eine ehemalige Prostituierte aus Kanton, die 1801 den Piratenführer Zheng Yi heiratete und ihm zwei Söhne gebar. Nur sechs Jahre später kam dieser unter ungeklärten Umständen ums Leben. Laut Yuan Yun-lun starb er in einem schweren Sturm, nach einer anderen Version im Kampf an der vietnamesischen Küste. Zheng Yisao übernahm die Nachfolge als Führerin der Piratenflotte und ging eine Allianz mit einem unter den Piraten beliebten Anführer namens Zhang Baozai ein, die durch eine sexuelle Beziehung begleitet wurde. Sie machte ihn zum Flottenbefehlshaber, spielte damit die Familie ihres Mannes und andere Anführer der Allianz aus und heiratete ihn einige Jahre später.

Zusammen stellten sie einen recht strengen Verhaltenskodex für Piraten auf, der auch die Behandlung der Zivilbevölkerung zu regeln versuchte. Diebstahl, Ungehorsam und Vergewaltigung wurden mit dem Tod bestraft.

Auf dem Höhepunkt ihrer Macht umfasste die Flotte rund 200 hochseetüchtige Dschunken mit je 20–30 Geschützen und bis zu 400 Mann Besatzung. Dazu kamen 600–800 kleinere Küstenschiffe, mit 12–25 Geschützen und bis zu 200 Mann Besatzung und dazu viele kleine Flussschiffe. Somit lässt sich eine Flottengröße von mindestens 80.000–100.000 Mann auf mindestens 800–1000 Schiffen erahnen.

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