Wer waren die Chatten?
Die Chatten, auch Katten geschrieben, waren ein germanischer Volksstamm, der im Bereich der Täler von Eder, Fulda und des Oberlaufes der Lahn seinen Siedlungsschwerpunkt hatte, was zu großen Teilen dem heutigen Niederhessen und Oberhessen bzw. Nordhessen und z. T. Mittelhessen entspricht. Die Bezeichnung Hessen ist möglicherweise eine spätere Abwandlung des Stammesnamens der Chatten, dann wären sie auch Namensgeber des heutigen Hessen. Die Schreibung mit ‚Ch‘ gibt das germanische ‚h‘ wieder, das als [x] ausgesprochen wird.
Kerngebiet des chattischen Siedlungsraumes waren nach 15 n. Chr. die Ebene von Fritzlar-Wabern und das Kasseler Becken sowie die westhessische Senkenlandschaft bis ins Gießener Becken. Der Ursprung des Stammes liegt bis heute weitestgehend im Dunkeln, nach neuestem Forschungs- und Kenntnisstand wanderten die Chatten als unbedeutender Kleinstamm um 10 v. Chr. in das Gebiet an der oberen und mittleren Lahn ein, wo sie zu Nachbarn der Sueben wurden, die die niederhessische Senke dominierten. Mit der Errichtung des Markomannen-Reiches unter Marbod 3 v. Chr. in Böhmen geht der Abzug dieser elbgermanischen (suebischen) Bevölkerungsgruppen aus Nordhessen einher. Gleichzeitig wandern neue, mit der rhein-weser-germanischen Kultur verbundene Gruppen, höchstwahrscheinlich die Chatten, ins nördliche Hessen ein und füllen das dort entstandene Machtvakuum.
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