Wie kam der deutsche Schauspieler Raimund Harmstorf 1998 ums Leben?
Der deutsche Schauspieler Raimund Harmstorf (1939 - 1998), der in den 1970er Jahren vor allem durch die Verfilmungen der Romane "Der Seewolf" von Jack London und "Michael Strogoff - Der Kurier des Zaren" von Jules Verne bekannt wurde, starb am 03. Mai 1998 im Alter von 58 Jahren durch Suizid.
Sowohl die Polizei als auch der Enthüllungs-Journalist Günter Wallraff geben den Medien eine Teilschuld am Tod Raimund Harmstorfs - allen voran der BILD-Zeitung, die am 02. Mai 1998 unter der Schlagzeile "Seewolf Raimund Harmstorf in der Psychiatrie" schrieb, der Schauspieler sei mit aufgeschnittenen Pulsadern von der Polizei aufgefunden und in die Psychiatrie gebracht worden. Laut Harmstorfs damaliger Lebensgefährtin sei diese Darstellung nicht korrekt: Harmstorf litt in seinen letzten Lebensjahren an Parkinson sowie an durch die Parkinson-Medikamente ausgelösten Angstzuständen und Wahnvorstellungen; er habe sich nach einem Suizidversuch selbst in die Psychiatrie eingewiesen, was auch von der Staatsanwaltschaft bestätigt wurde.
Nach dem Erscheinen des Artikels wurde Harmstorfs Haus von Reportern belagert, woraufhin dieser laut seiner Lebensgefährtin den letzten Lebensmut verloren hätte und in der darauffolgenden Nacht seinem Leben ein Ende setzte. Laut Polizeibericht lag "ein Mitauslöser für den Suizid in der Medienberichterstattung". Günter Wallraff ging sogar noch einen Schritt weiter und sagte: "Den Schauspieler Raimund Harmstorf hat BILD auf dem Gewissen.“
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de.wikipedia.org
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