Gessler, der «Reichsvogt in Schwyz und Uri», ist ein legendärer Vogt der habsburgischen Herrschaft zur Zeit der Entstehung der Alten Eidgenossenschaft. In der Dramatisierung durch Friedrich Schiller (1804) trägt Gessler den Vornamen Hermann.

Nach der Legende bei Aegidius Tschudi soll Wilhelm Tell, ein Mitglied im Bund der Eidgenossen in der Hohlen Gasse bei Küssnacht am Rigi den Staatsbeamten Gessler mit einem Pfeil aus seiner Armbrust erschossen haben, nachdem dieser ihn zum Apfelschuss gezwungen hatte und danach lebenslang einkerkern wollte. Dieser Tyrannenmord sei der unmittelbare Anlass gewesen für den bewaffneten Aufstand der heimlich Verbündeten.

Die Geschichtsforschung im 19. Jahrhundert versuchte mögliche historische Vorbilder für die Figur Gesslers zu finden. Ein Vogt dieses Namens in Schwyz oder Uri liess sich nicht belegen. Angeführt wird dagegen ein Johannes Gessler, der 1314 als Grundbesitzer in Küssnacht belegt ist. Dieser Johannes Gessler soll laut Schärer (1986) auch als "des Vogtes sun" erwähnt werden und sei 1315 bei Morgarten gefallen. Sein Vater Ulrich Gessler, auch belegt als Ulrich von Meggen, wurde 1224 in Wigwill im Aargau geboren und starb im Oktober 1289 bei Küssnacht am Rigi.

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