Wo leben die Yanomami?
Das Volk der Yanomami lebt im venezolanisch-brasilianischen Grenzgebiet an der 1500 Meter hohen Serra Parima, zwischen den Flüssen Orinoco und Amazonas. Die rund 35.000 Yanomami bilden die größte indigene Volksgruppe im Amazonas-Gebiet. Seit dem Eindringen von Weißen in den 1970er Jahren sind ihre dortigen Lebensgrundlagen gefährdet.
Die heute allgemein durch Anthropologen verwendete Volksbezeichnung als Yanomami geht zurück auf ein Wort das „Menschen“ oder „menschliche Wesen“ bedeutet. Viele der teilweise heute noch verbreiteten Ansichten über die Lebens- und Verhaltensweisen der Yanomami beruhen auf Berichten von den Anthropologen Napoleon Chagnon und Jacques Lizot, deren Methoden inzwischen von anderen Wissenschaftlern und Menschenrechtlern als fragwürdig angesehen werden.
In Deutschland wurden die Yanomami bekannter durch Rüdiger Nehberg und Christina Haverkamp, die Anfang der 1980er Jahre regelmäßigen Kontakt mit den Yanomami hatten. Sie veröffentlichten mehrere Bücher über die Volksgruppe und machten die Öffentlichkeit auf die Missstände und die Ausbeutung ihres Lebensraumes aufmerksam. 1992 wurde das angestammte Land als „Yanomami Park“ abgegrenzt, wodurch sich die Situation der Yanomami verbesserte, auch wenn sie immer noch gegen die Bedrohung ihres Lebensraums kämpfen müssen. Echte Besitzrechte über ihr Land werden ihnen aber bis heute von der brasilianischen Regierung verweigert, obwohl diese damit die internationale Konvention (ILO 169) verletzt.
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de.wikipedia.org
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