Wo wird eine stenopäische Lücke verwendet?
Die stenopäische Lücke ist ein in der Augenheilkunde und Augenoptik verwendetes Hilfsmittel zur differentialdiagnostischen Beurteilung einer verminderten Sehschärfe. Sie besteht in der Regel aus einer runden, undurchsichtigen Kunststoffscheibe von etwa drei Zentimetern Durchmesser, welche in der Mitte mit einem runden, 1–2 Millimeter großen Loch versehen ist.
Die stenopäische Lücke wirkt wie eine Lochblende. Sie reduziert die Wahrnehmung von störenden Randstrahlen (sphärische Aberration), verkleinert die Zerstreuungskreise auf der Netzhaut und erhöht damit die Schärfentiefe beim Sehen. Die Folge ist, dass Menschen mit einer nicht oder nur unzureichend korrigierten optischen Fehlsichtigkeit (Ametropie) beim Blick durch eine stenopäische Lücke schärfer sehen und die verminderte Sehschärfe als refraktionsbedingt betrachtet werden kann. Liegen jedoch organische oder funktionale Ursachen für eine reduzierte Sehschärfe vor, beispielsweise eine Makuladegeneration oder eine Amblyopie, so wird auch die stenopäische Lücke in der Regel keine Verbesserung bringen.
Den Effekt einer stenopäischen Lücke kann man sich auf einfache Weise deutlich machen, indem Daumen, Zeige- und Mittelfinger so aneinanderlegt werden, dass zwischen ihnen eine kleine Öffnung bleibt, durch die man blickt. Bei abnehmender Öffnungsweite der gebildeten Lücke wird das Bild schärfer und dunkler, nahe lichtstarke Objekte lassen sich so besser betrachten.
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de.wikipedia.org
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