"So ein Depp, fährt einfach verkehrt durch die Einbahnstraße. Der hat doch nicht alle Tassen im Schrank." Wer jemanden als verrückt, ja, total durchgeknallt bezeichnen will, bedient sich gerne dieser plastischen Redewendung. Doch an den Küchenschrank zu denken, in dem nach dem letzten Kaffeetrinken leider ein paar Geschirrteile weniger stehen, wäre völlig falsch.

Wir sprechen hier nicht von Porzellan. Die "Tasse" unserer Redewendung leitet sich vielmehr vom jiddischen Wort Toshia her, das bedeutet Klugheit. Was sich auch in anderen deutschen Redensarten widerspiegelt: Bei einer "trüben Tasse" ist der Geist arg vernebelt. Wem ein Sprung in der Tasse unterstellt wird, bei dem hakt es womöglich im Hirn. Und wer nicht alle Tassen im Schrank hat, bei dem fehlt es an Verstand im Gehirnkasten. Die Tasse aus dem Meissener Service geht dagegen aufs arabische "tas", das Schälchen, zurück.

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