Purpur nennt man einen Farbstoff, der ursprünglich von den im Mittelmeer lebenden Purpurschnecken (bevorzugt Hexaplex trunculus) gewonnen wurde. Auch seine leuchtstarke Farbe (Purpurrot) wird Purpur genannt.

Die Entdeckung der Färbewirkung des Purpurs wurde in der Antike den Bewohnern der phönizischen Stadt Tyros zugeschrieben. Doch es konnte nachgewiesen werden, dass bereits um 1600 v. Chr. im minoischen Kreta Purpur hergestellt wurde. In der bronzezeitlichen Siedlung von Coppa Nevigata (bei Manfredonia, Apulien) ist die Purpurgewinnung aus Purpurschnecken (Murex) nachgewiesen. Diese begann wahrscheinlich schon ab dem 19./18. Jahrhundert v. Chr., da Überreste von Purpurschnecken in beachtlicher Zahl (über 1400) bereits in den frühen Schichten der Bronzezeit gefunden wurden. Die mit Abstand meisten Relikte von Purpurschnecken (bisher über 30.000) stammen aus dem 15. und 14. Jahrhundert v. Chr., was allerdings auch forschungsbedingt sein kann.

Der Legende nach soll Herakles einst einer Nymphe namens Tyros nachgestellt haben. Als der Hund des Herakles in eine auf einer Klippe am Meer sitzende Purpurschnecke biss und seine Lefzen sich mit einem schönen Rot färbten, erklärte die Nymphe, Herakles erst wieder empfangen zu wollen, wenn er ihr ein Kleid mit dieser Farbe verschafft habe.

Der Herstellungsprozess wird durch Plinius am ausführlichsten beschrieben.

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